Grundsteinlegung des Wohnheims der Wasserschutzpolizei-Schule
Mit der Grundsteinlegung ist heute der Startschuss für den Bau des neuen Wohn- und Schulungsgebäude der Wasserschutzpolizei-Schule auf der Veddel gefallen. Der frei stehende Erweiterungsbau auf 1.143 m² wird auf vier Geschossen ein Schülerwohnheim mit 21 Zimmern sowie weitere Schulungsräume beherbergen und damit dem steigenden Ausbildungs- und Fortbildungsbedarf gerecht.
Bereits 2009 wurde im Rahmen einer Konzeptstudie der ideale Standort für ein neues Gebäude der Wasserschutzpolizei-Schule gesucht, dass das bestehende, denkmalgeschützte Gebäude-Ensemble nicht beeinträchtigt und gleichzeitig dem steigenden Ausbildungs- und Fortbildungsbedarf gerecht wird. Das Ergebnis: ein frei stehender Erweiterungsbau auf rund 1.143 m² in der Südwest-Ecke des Geländes mit Platz für ein viergeschossiges Schülerwohnheim mit 21 Zimmern und weiteren Schulungsräumen. Während der überwiegende Teil der Nutzflächen nach Osten orientiert ist, um den Bezug zum Hauptgebäude zu gewährleisten und sich von der stark lärmbelasteten Straßenecke des Veddeler Damms und des Worthdamms abzuwenden, befindet sich der Haupteingang Richtung Norden und wird von einem Vordach geschützt. Im Bereich des Hauptzuganges ist eine blickdichte Wand geplant, in der ein Feuerwehrzugang mögliche Rettungsarbeiten im Hof gewährleistet. Der Zugang zum Gebäude ist von dem östlich gelegenen WSPS-Gelände über einen Durchgang in der denkmalgeschützten Mauer möglich.
Bei dem energieeffizienten Neubau handelt es sich um ein nicht unterkellertes Mauerwerksgebäude, welches aus statischen Gründen an wenigen Stellen von Stahlbetonstützen und –wänden unterstützt wird. Die Außenwände bestehen aus einem zweischaligen Mauerwerk, das Dach fungiert als Sparrendach mit einer Zinkeindeckung. In jeder Etage sind je sechs Zimmer gleichmäßig angeordnet, ein siebtes Zimmer befindet sich jeweils an der Südwest-Ecke des Gebäudes. Treppenhaus und Nebenräume wie Teeküche und Pumi-Raum sind Richtung Worthdamm ausgerichtet. Im Erdgeschoss befindet sich ein großzügiger Unterrichtsbereich für einen, den neuesten Standards entsprechenden, Schiffsfahrsimulator mit drei Traineeplätzen sowie einem Kontroll- und Instruktorenraum. Ergänzt werden die Unterrichtsräume im Erdgeschoss, die barrierefrei erschlossen werden können, durch ein Herren-, Damen- und Behinderten-WC.
In der Südwestecke des Erdgeschosses ist der Technik- und Hausanschlussraum vorgesehen, welcher nur von außen zugänglich ist. Die IT-Telekommunikationstechnik ist im ersten Obergeschoss verortet. Warmwasser und Heizungswärme werden über eine Nahwärmeleitung zur Wärmeversorgungsanlage im bestehenden Hauptgebäude Haus A sichergestellt. Die Lüftungsanlage wird im Dachgeschoss verortet, Einbruch- und Brandmeldeanlage sind in das Gesamtsystem der WSPS eingebunden. Durch den Einsatz hochwertiger Dämmung und die effiziente Nutzung der Nahwärme des BHKWs können geringe Betriebskosten gewährleistet und nahezu alle Anforderungen des KfW-40 Standards für Nichtwohngebäude erfüllt werden. Mögliche Rettungswege werden durch eine Fluchttür im Erdgeschoss sowie über einen kleinen Fluchtbalkon im 3. OG, welcher mit einem Hubrettungsgerät der Feuerwehr vom Worthdamm erreicht wird, sichergestellt.
Die besondere Herausforderung beim Bau besteht aus dem sehr eng bemessenen Baufeld sowie der aufwendigen Kampfmittelsondierung im Bereich des Baufeldes, die bereits abgeschlossen werden konnte. Die Finanzierung des Bauprojektes wird von allen 15 Bundesländern, die im Kuratorium der Wasserschutzpolizei-Schule vertreten sind, gewährleistet.
Staatsrat Bernd Krösser, Behörde für Inneres und Sport: „Als gemeinsame Bildungsstätte der Bundesländer ist die Wasserschutzpolizei-Schule in Hamburg einzigartig in Deutschland. Durch die Errichtung eines modernen Wohnheims, mit dem wir dem steigenden Aus- und Fortbildungsbedarf Rechnung tragen, wird die Wasserschutzpolizei in Deutschland weiter gestärkt. Ich freue mich, dass wir mit der Grundsteinlegung nun in die bauliche Realisierung des Vorhabens kommen und hoffe, dass wir den Neubau wie geplant spätestens im Jahr 2023 fertigstellen können.“
Polizeidirektor Jörg Beensen, Mitglied des Kuratoriums bei der Wasserschutzpolizei-Schule: „Durch den demographischen Wandel sind bei den Wasserschutzpolizeien der Länder viele Neueinstellungen für die Zukunft zu erwarten, die zu einem erhöhten Aus- und Fortbildungsbedarf bei der Wasserschutzpolizei-Schule führen. Deshalb freue ich mich sehr, dass mit der heutigen Grundsteinlegung der einstimmige Beschluss des Kuratoriums der Wasserschutzpolizei-Schule umgesetzt werden kann. Hierdurch entstehen erwachsenengerechte und zeitgemäße Räume für die Unterbringung und für den neuen Fahrsimulator.“
Leitender Polizeidirektor Frank Möller, Leiter der Wasserschutzpolizei-Schule Hamburg: „Die Wasserschutzpolizei-Schule bildet seit 1945 als bundesweit einzige Einrichtung dieser Art alle Wasserschutzpolizistinnen und -polizisten Deutschlands aus. Die Bedarfe an wasserschutzpolizeilicher Aus- und Fortbildung sind in den letzten Jahren enorm gestiegen und auch die Anforderungen an eine moderne Wasserschutzpolizei und damit an zeitgemäße wasserschutzpolizeiliche Ausbildung verändern sich stetig. Das Kuratorium bei der Wasserschutzpolizei-Schule hat mit der Entscheidung für den Neubau des Unterkunftsgebäudes mit integriertem Schiffsfahrsimulator die Leistungsfähigkeit der Wasserschutzpolizei-Schule anerkannt und sich auch für die Zukunft zum Standort Hamburg bekannt. Dafür und für die gelungenen Planungen danken wir allen Beteiligten.“
Alf M. Prasch, pbp architekten: „Für uns als Architekten bei diesem Projekt planerisch tätig zu werden, war eine besonders schöne Gelegenheit. Endlich etwas Außergewöhnliches. Schließlich gibt ja nur eine Wasserschutzpolizei-Schule in Deutschland und die befindet sich in Hamburg. Wir sind stolz auf diesen Entwurf und hoffen, dass auch die Wasserschutzpolizei stolz sein wird. Ich bedanke mich bei Frau Rummelt und Herrn Festorazzi von der Sprinkenhof GmbH, die uns bei der Planung sehr geholfen haben. Ich hoffe, dass bei dem Bau keiner zu Schaden kommt und wünsche uns, dass wir uns zum Richtfest wiedersehen.“
Martin Görge, Geschäftsführer Sprinkenhof GmbH: „Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit der Wasserschutzpolizei-Schule am Standort Hamburg ein neues Gebäude in Form eines Hybrids aus Schülerwohnheim und Schulungsgebäude umsetzen und so zur Sicherheit auf den Gewässern beitragen zu können. Allen Beteiligten wünschen wir einen erfolgreichen und unfallfreien Bauverlauf.“