Planungsstart HAFUN (Hamburg Fundamental Interactions Laboratory)
Der Forschungsneubau HAFUN in der Science City Hamburg-Bahrenfeld nimmt Gestalt an: Am Freitag, 24. Februar, hat Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank gemeinsam mit Prof. Dr. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg, Sprinkenhof-Geschäftsführer Jan Zunke und Oberbaudirektor Franz-Josef Höing den Siegerentwurf für den Forschungsneubau vorgestellt. In einem anonymisierten Verfahren hatte sich der Entwurf des renommierten dänischen Architekturbüros C.F. Møller durchgesetzt. Nach einem breit aufgesetzten Auswahlverfahren kann damit die Planung des Laborgebäudes beginnen.
HAFUN steht für Hamburg Fundamental Interactions Laboratory. Hier werden zukünftig die Wissenschaftler:innen des Exzellenzclusters Quantum Universe der Universität Hamburg arbeiten und forschen – und dabei spannenden Fragen nachgehen wie: Was ist Dunkle Materie und wie ist sie entstanden? Der Forschungsneubau entsteht in der Science City Hamburg Bahrenfeld in direkter Nachbarschaft zu den bestehenden Physik-Gebäuden der Universität Hamburg: HARBOR und CHYN. So wird exzellente Forschungskompetenz der Physik in der Science City Hamburg-Bahrenfeld gebündelt. Das Ziel: Eine enge Vernetzung der Wissenschaftler:innen vor Ort, damit diese die Synergien zwischen ihren und benachbarten Forschungsfeldern bestmöglich nutzen können.
Katharina Fegebank, Wissenschaftssenatorin: „Mit der heutigen Vorstellung des Siegerentwurfs können wir uns immer besser vorstellen, wie dieses einzigartige Projekt einmal aussehen wird: HAFUN steht für die Exzellenz der Physik an diesem Standort und kann Synergien mit den bereits bestehenden Einrichtungen nutzen. HAFUN und die benachbarten Gebäude HARBOR und CHYN sind beispielhaft für die Idee der Science City Hamburg-Bahrenfeld, in der ein räumliches Umfeld für kooperatives Forschen und Arbeiten geschaffen wird. Mit diesem Projekt setzen wir Maßstäbe für den Wissenschaftsstandort der Zukunft und zeigen, hier in der Science City Hamburg-Bahrenfeld, wie moderne und innovative Quartiersentwicklung aussehen kann.“
Univ.-Prof. Dr. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg: „Mit dem HAFUN-Forschungsbau entsteht ein neuer Ankerpunkt der Universität Hamburg in der Science City Hamburg-Bahrenfeld und die Physik erhält ein neues „Zuhause“. Die hochmoderne Forschungseinrichtung für das Exzellenzcluster „Quantum Universe“ entsteht in direkter Nachbarschaft zum „HARBOR“ und „CHYN“, wir bündeln damit unsere exzellente Forschungskompetenz in der Physik: Hier werden aktuelle Fragen in den Naturwissenschaften erforscht und Grundlagenforschung in der Astro- und Teilchenphysik betrieben. Exzellente Forschung braucht ausgezeichnete Forschungsinfrastruktur sowie gute Rahmenbedingungen. Das ist unser Beitrag als Universität den Wissenschaftsstandort Hamburg als internationale Wissenschaftsmetropole zu stärken und auszubauen. Vielen Dank an alle Beteiligten, die das Vorhaben mittragen und ermöglichen.“
Jan Zunke, Geschäftsführer Sprinkenhof: „Nachdem Sprinkenhof in der Science City Hamburg-Bahrenfeld bereits die Projekte CHYN und HARBOR realisiert hat, freuen wir uns darauf, die Planungen für den Neubau ‚HAFUN‘ für die experimentelle Forschung in der Physik an der Universität Hamburg weiter zu konkretisieren. Mit dem Büro C.F. Møller haben wir einen Partner für diese neue, anspruchsvolle Realisierungsaufgabe gefunden und blicken der weiteren Zusammenarbeit mit den Beteiligten zuversichtlich entgegen.“
Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor:„In der Science City Hamburg-Bahrenfeld verknüpfen wir exzellente Wissenschaft und Forschung mit einer attraktiven Quartiersentwicklung. Mit dem neuen Forschungsbau HAFUN bekommen der Campus und der Stadtteil ein lebendiges und transparentes Haus, das im Erdgeschoss mit einem Schaufenster der Wissenschaft Einblicke in der Arbeit der Forschung ermöglicht und gleichzeitig den Vernetzungsgedanken innerhalb der Wissenschaft unterstreicht.“
Julian Weyer, Partner, C.F. Møller Architects: „Weltklasse-Forschung braucht innovatives Design, das neue Wege zur Freisetzung kreativen Potenzials ermöglicht, mit einer Architektur, die engere Verbindungen und Kreativität zwischen Kollegen, Forschungsgruppen und der weiteren Gesellschaft fördert - wo große Köpfe genauso leicht Ideen bei einer Tasse Kaffee austauschen können wie in dem Labor. Eine anregende, transparente Architektur, in der Gebäude und Landschaft den Standort in einen lebendigen Teil des Campus verwandeln, der in der Lage ist, die Vision der Wissenschaftsstadt auszudrücken, Innovationen fördert und Talente anzieht.“
HAFUN: Hamburg Fundamental Interactions Laboratory
In der Science City Hamburg-Bahrenfeld werden mit dem Forschungsneubau „Hamburg Fundamental Interactions Laboratory (HAFUN)“ die exzellenten Forschungsbedingungen für die Physiker:innen der Universität Hamburg und deren Partner:innen weiter ausgebaut und die Exzellenzcluster so nachhaltig gefördert. Auf ca. 6.200 Quadratmetern Nettonutzfläche werden neun Arbeitsgruppen des Fachbereichs Physik der Universität Hamburg forschen. Im Fachbereich Physik bildet der Bereich einen der drei Forschungsschwerpunkte mit zusammen 18 Professuren.
Eine besondere Stärke des Entwurfs von C.F. Møller Architects liegt in der vorgeschlagenen Nutzungsstruktur im Erdgeschoss: Dort finden sich wissenschaftliche Nutzungen wie der Beschleuniger SALOME und ein zentraler Veranstaltungsraum im Eingangsbereich des Gebäudes, die Räume bilden ein Schaufenster der Wissenschaft. Der Entwurf ermöglicht mit seinen Grundrissen trotz des umfangreichen Bauvolumens kurze Wege und unterstützt so effektiv die Kommunikation innerhalb des Hauses bei einer gleichzeitig recht geringen Flächenversiegelung.
Das Gebäude wird im Auftrag der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) von der Sprinkenhof GmbH im Mieter-Vermieter-Modell umgesetzt. Die BWFGB wird für das HAFUN das Verfahren für die Beantragung der Bundesförderung für Forschungsbauten noch in diesem Jahr anstoßen.
Exzellenzcluster Quantum Universe
Das Ziel des Exzellenzcluster Quantum Universe ist es, die Zusammenhänge zwischen Masse und Gravitation an der Schnittstelle von Teilchenphysik und Kosmologie zu erforschen, um so den derzeitigen Widerspruch zwischen dem Standardmodell der Teilchenphysik und dem Standardmodell der Kosmologie durch eine gemeinsame physikalische Erklärung zu lösen. Zur Beantwortung sind neben theoretischen Arbeiten vor allem auch neuartige Experimente unabdingbar. Das Gebäude HAFUN selbst wird als Messinstrument für die Gravitationswellenforschung und für kosmische Strahlung dienen.
Die Science City Hamburg-Bahrenfeld
Mit der Science City Hamburg-Bahrenfeld entsteht ein neues Aushängeschild für die Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft im Hamburger Westen. In Bahrenfeld bietet sich erstmalig die Gelegenheit, Wohnen, Forschen, Arbeiten und Erholen an einem der spannendsten Orte der kommenden Jahre und Jahrzehnte miteinander zu verbinden: Auf 125 Hektar entsteht ein integrierter Standort – mit Forschungs- und Entwicklungsräumen für mehr als 4.000 Forschende und Lehrende sowie 3.000 Studierende. Zudem soll ein attraktiver neuer Wohnort mit hoher Freizeitqualität in den bestehenden Stadtteil Bahrenfeld eingebunden werden.
Das Zusammenspiel von international konkurrenzfähiger Grundlagenforschung und Technologietransfer verleihen der Entwicklung der Science City Hamburg-Bahrenfeld ihren einzigartigen Charakter. Aus der Forschung heraus entstehen wichtige Impulse für die Wirtschaft, etwa durch spannende Start-Ups, die neue Arbeitsplätze schaffen. Ein urbanes Umfeld mit Kultur, Sport und Gastronomie runden das Konzept der Science City Hamburg-Bahrenfeld ab und stellen die Weichen für ein lebenswertes und innovatives Quartier der Zukunft.
Die Science City ist das zentrale Beispiel für eine neuartige Stadtentwicklung der Zukunft und ein einmaliges Vorbild, um Wissenschaft, Forschung und Quartiersentwicklung in einen neuen Sinnzusammenhang und Erkenntnisgewinn zu setzen.
Exzellenzstrategie
Die Universität Hamburg hat im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder im Juli 2019 den Exzellenztitel erhalten und darf sich als einzige Hochschule im Norden Exzellenzuniversität nennen. Zudem hatte die UHH im Zuge der ersten Förderrunde ab 2019 den Zuschlag für folgende vier Exzellenzcluster erhalten: „CUI: Advanced Imaging of Matter“ (Photonen- und Nanowissenschaften), „Climate, Climatic Change, and Society (CliCCS)“ (Klimaforschung), „Understanding Written Artefacts“(Manuskriptforschung) und „Quantum Universe“ (Mathematik, Teilchenphysik, Astrophysik, Kosmologie).