Richtfest im Fischerhaus Blankenese
Heute wurde im historischen Fischerhaus Blankenese der symbolische Richtkranz in die Höhe gezogen. Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, Altonas Bezirksamtsleiterin Dr. Stefanie von Berg und Sprinkenhof Geschäftsführer Jan Zunke feierten heute gemeinsam mit den Projektbeteiligten das Richtfest in Hamburgs ältestem Wohngebäude. Nach einer umfangreichen bauhistorischen Prüfung wird das Fischerhaus seit 2020 umfassend denkmalgerecht saniert. Das Gesamt-Investitionsvolumen von rund 3,5 Millionen Euro wurde von der Finanzbehörde aus Mitteln des Haushaltsplans 2021/2022 bereitgestellt.
Das Blankeneser Fischerhaus gehört zu der Gruppe der niederdeutschen Fachhallenhäuser und die beiden angebauten Flügel sind zweigeschossige Rähmbauten. Die Angaben über das Erbauungsjahr des Gebäudes schwanken zwischen ca. 1700 und ca. 1800. Nach intensiven Untersuchungen ist davon auszugehen, dass das Holzgerüst von Teilen des Gebäudes kurz nach 1570 zu datieren ist. Damit ist dieses Gebäude eines der ältesten erhaltenen Wohngebäude im Hamburger Stadtgebiet.
Die Sanierung erfolgt seit 2020 in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Historische Bauteile sollen nicht einfach ausgetauscht, sondern möglichst im Original erhalten und wiederhergestellt werden. Dafür waren diverse bauhistorische und dendrochronologische Untersuchungen notwendig.
Das Fischerhaus mit einer BGF-Fläche von rund 417 m² wurde zu einem Teil als Wohnung, zum anderen Teil von der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Blankenese genutzt. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen sollen die Mieter der Wohnung diese wieder beziehen können. Die Kirchengemeinde wird wieder eine Altentagesstätte betreiben und interessierten Besuchern eine Besichtigung des Fischerhauses ermöglichen. Die Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich Anfang 2023 abgeschlossen sein.
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Das Fischerhaus ist als ältestes Hamburger Wohnhaus ein wahres Kleinod. Das zu erhalten war und ist für den Senat Auftrag und Verpflichtung. In den Corona-Haushalten konnten wir die Mittel für die Sanierung bereitstellen – und natürlich war Planen und Bauen in dieser Phase und noch dazu an dieser Baustelle eine besondere Herausforderung. Umso schöner, dass die finale Fertigstellung in Sichtweite ist und das Haus seiner Bestimmung als Treffpunkt im Treppenviertel entgegengehen kann. Mein Dank geht an die Projektbeteiligten vor Ort, die unter nicht gerade einfachen bauwirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür gesorgt haben, dass das Fischerhaus auch für künftige Generationen erhalten bleibt.“
Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Das Fischerhaus Blankenese ist ein Zeitzeuge unserer Stadt. Es ist viele Generationen her, dass dieses Gebäude erstmals Menschen ein Dach über den Kopf geboten hat. Und das zu einer Zeit, in der Hamburg Mitte bis Ende des 16. Jahrhunderts zum Heimathafen für protestantische und jüdische Glaubensflüchtlinge wurde. Jetzt, 450 Jahre später, feiern wir erneut Richtfest – und wieder zeigt sich Hamburg Flüchtenden gegenüber mit offenen Armen. Hier schließt sich ein Kreis. Und wer weiß, vielleicht steht das Fischerhaus auch in 450 Jahren noch – und dann erinnern sich andere daran zurück, dass Hamburg schon immer eine humanitäre, weltoffene Stadt war.“
Jan Zunke, Geschäftsführer Sprinkenhof GmbH: „Wir freuen uns, dass wir mit der Sanierung des Fischerhauses Blankenese einen Ort zu revitalisieren, der für die Bewohner von Blankenese von besonderer Bedeutung ist. Und nicht nur für Blankenese: Wir tragen dazu bei, eines der ältesten Gebäude in Hamburg für zukünftige Generationen zu erhalten, so dass Geschichte lebendig wird. Die denkmalgerechte Sanierung mitten im Treppenviertel ist eine wahre Herausforderung, da die Baustelle nur zu Fuß über Treppen erreichbar ist und es praktisch keine Rangierfläche für Fahrzeuge gibt. Daher freuen wir uns ganz besonders über die kreative und lösungsorientierte Kompetenz aller Projektbeteiligten, danken für das Engagement und wünschen weiterhin eine gute sowie unfallfreie Zusammenarbeit.“
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