Hamburg-Haus Eimsbüttel wird energieeffizienter, sicherer und barrierefrei
Mit jährlich über 250.000 Besucherinnen und Besuchern ist das denkmalgeschützte Hamburg-Haus in Eimsbüttel seit Jahrzehnten ein kultureller und sozialer Mittelpunkt im Bezirk Eimsbüttel. Seit 2024 wird das 1965 eröffnete Haus von der zur Finanzbehörde gehörenden Sprinkenhof GmbH im laufenden Betrieb denkmalgerecht saniert. Nun ist der erste Bauabschnitt erfolgreich abgeschlossen worden. Neben erforderlichen energetischen Sanierungsmaßnahmen liegt der Schwerpunkt der Maßnahmen beim Brand- und Arbeitsschutz sowie in der Herstellung der Barrierefreiheit innerhalb des Gebäudes. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 13,4 Mio. Euro, daran beteiligt sich der Bund mit 4,9 Mio. Euro. Nach einer Anschubfinanzierung aus Mitteln des Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramms (HWSP) wurde der größte Teil der Hamburger Kofinanzierung aus regulären Haushaltsmitteln der Finanzbehörde bereitgestellt. Die Sanierungsarbeiten am Hamburg Haus werden voraussichtlich 2027 abgeschlossen sein.
Dr. Andreas Dressel, Finanzsenator: „Das Hamburg-Haus Eimsbüttel ist seit fast 60 Jahren ein zentraler Treffpunkt für Menschen jeden Alters. Damit das auch in Zukunft so bleibt, modernisieren wir das Gebäude Schritt für Schritt gemeinsam mit unserer Sprinkenhof mit Landes- und Bundesmittel denkmalgerecht und klimafreundlich. Hamburg steuert zu den Gesamtkosten von 13,4 Mio. Euro immerhin den Löwenanteil von 8,5 Mio. Euro bei. Jetzt freut es mich, dass der erste Bauabschnitt jetzt erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Dass wir den Energieverbrauch durch die Sanierung künftig um bis zu zwei Drittel senken können, zeigt die Vorbildfunktion dieses Projekts. Für die Modernisierung der bezirklichen kulturellen und sozialen Infrastruktur werden wir in den kommenden Jahren wieder viel Geld in die Hand nehmen. Mein Dank gilt allen Beteiligten und insbesondere den örtlichen Bundestagsabgeordneten und dem Bund für ihre Förderung.“
Dr. Carsten Brosda, Kultursenator: „Das Hamburg-Haus ist für Eimsbüttel viel mehr als nur ein Gebäude – es ist ein echtes kulturelles Herzstück, das seit seiner Eröffnung 1965 Menschen aller Generationen zusammenbringt. Das Haus steht nicht nur für modernes, mutiges Bauen seiner Zeit, sondern auch für die Idee, dass Kultur und soziales Miteinander Hand in Hand gehen. Mit der laufenden Sanierung wird dieses besondere Denkmal bewahrt und bleibt auch für kommende Generationen ein Ort des Miteinanders. Dabei wird möglichst viel der Originalsubstanz erhalten. Zugleich wird das Haus barrierefrei, wurde für den Brandschutz eine denkmalverträgliche Lösung gefunden und wird mit der geplanten Photovoltaik-Anlage ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet. Damit ist das Hamburg-Haus ein gutes Beispiel, wie auch ein Denkmal erfolgreich für die Zukunft weiterentwickelt werden kann.“
Sonja Böseler, stellvertretende Bezirksamtsleiterin Eimsbüttel: „Das Hamburg Haus ist seit seiner Gründung vor 60 Jahren das regionale und kulturelle Zentrum des Bezirks und offen für alle. Die Sanierung schafft die Voraussetzung für professionelle und barrierefreie Räumlichkeiten, für zusätzliche Sicherheit und fährt den Energiebedarf um etwa zwei Drittel runter. Ich danke allen Beteiligten für die bisher geleistete Arbeit und danke vor allem allen Nutzerinnen und Nutzern für die Geduld und das Verständnis dafür, dass Ihre „gute Stube“ zurzeit nur sehr eingeschränkt nutzbar ist.“
Jan Zunke, Geschäftsführung der Sprinkenhof GmbH: „Mit der erfolgreichen Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im Hamburg-Haus Eimsbüttel haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht, um das unter Denkmalschutz stehende Gebäude fit für die Zukunft zu machen. Dabei war es uns besonders wichtig, die modernen Anforderungen an Brandschutz, Energieeffizienz und Barrierefreiheit umzusetzen und gleichzeitig die historischen Stilelemente des Gebäudes zu bewahren. So schaffen wir die Grundlage, dass das Hamburg-Haus auch in Zukunft als lebendiger Begegnungsort für künftige Generationen erhalten bleibt.“
Das Hamburg-Haus zählt seit seiner Eröffnung im Sommer 1965 zum kulturellen Herzstück im Bezirk Eimsbüttel. Das denkmalgeschützte Gebäude, das als Geschenk der Stadt Hamburg entstand, ist seither zentraler Begegnungsort für alle Bevölkerungsgruppen und verzeichnet jährlich mehr als 250.000 Besucher:innen. Das 1- bis 3-geschossige Kulturzentrum mit Untergeschoss beherbergt unter anderem die öffentliche Bücherhalle Eimsbüttel, den Seniorentreff, das Mädchenzentrum, die Elternschule sowie das Café Alraune. Mit seinen großzügigen Foyers, zwei Innenhöfen und vielfältigen Veranstaltungsräumen ist das Hamburg-Haus ein lebendiger Ort für kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und soziale Zusammenkünfte.
Schwerpunkte Sanierungsmaßnahmen
Im Rahmen der Sanierung zählen zu den dringenden Maßnahmen, die zum Erhalt dieses eingetragenen Kulturdenkmals notwendig sind, der Brandschutz, die energetische Modernisierung, die Barrierefreiheit und der Arbeitsschutz.
Im ersten Bauabschnitt konnte bereits die gesamte Elektronik des Gebäudes erneuert werden. Des Weiteren erfolgte die Ertüchtigung des baulichen Brandschutzes, der durch die Neuordnung der Rettungswege und die Schaffung eines zusätzlichen Rettungsweges im Außenbereich ausgebaut werden musste. Darüber hinaus wurden energetische Maßnahmen umgesetzt: Die Wärmedämmung des Kellergeschosses wurde verbessert und die unzureichend gedämmten Scheiben im Keller sowie im Großen Saal wurden ausgetauscht. Insbesondere im Großen Saal wurde der Dachrand sowie die Dachdämmung erneuert und die gesamte Heizungsanlage auf das Fernwärmenetz umgestellt. Die moderne Anlage ist jetzt mit einer Wärmerückgewinnung, die mit intelligenter Mess-, Steuer- und Regeltechnik betrieben wird, ausgestattet.
Um zukünftig eine umfängliche barrierefreie Bewegung innerhalb des Gebäudes zu gewährleisten, werden diverse Bereiche nachgerüstet. Mit dem Einbau einer modernen „Changing Place Toilette“ und der Installation motorisierter Türöffnungen, wird der Zugang für alle Besucher:innen erleichtert.
Das Hamburg-Haus ist als Kulturdenkmal in die Denkmalschutzliste eingetragen. Das Gebäude ist in mehrere variabel gestaltete Gebäudeflügel gegliedert, die sich um Innenhöfe ordnen und somit eine ausgewogene Balance zwischen Offenheit und Geschütztheit schaffen. Großflächige Verglasungen sorgen für eine optimale Tageslichtversorgung der Innenräume und betonen die Transparenz und Leichtigkeit des Entwurfs. Die flach abschließenden, kubischen Baukörper sowie die klare Materialwahl verleihen dem Ensemble eine moderne, zeitgemäße Ausstrahlung, die zur Entstehungszeit als innovativ in Hamburg galt. Um die charakteristischen Stilelemente des Hamburg-Hauses zu bewahren und behutsam zu erneuern, erfolgen alle Arbeiten in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt.